Edgar Faure

französischer Jurist, Politiker und Literat; verschied. Ministerämter; Ministerpräsident 18. Jan. - 29. Febr. 1952 und 1955-1956; Präsident der Nationalversammlung 1973-1978; stand Charles de Gaulle nahe; Mitglied der Académie Française

* 18. August 1908 Béziers/Hérault

† 30. März 1988 Paris

Wirken

Edgar Jean Faure stammte aus Béziers und war Sohn eines Militärarztes und späteren Badearztes. Er besuchte Gymnasien in Verdun und Narbonne, danach das Lycée Janson de Sailly und das Lycée Voltaire in Paris. Er studierte Literatur und Jura sowie orientalische Sprachen in Paris. Er erwarb den juristischen Doktorgrad sowie das Sprachendiplom und plädierte dann als Anwalt am Appellationsgerichtshof von Paris. Später betätigte er sich auch als Chefredakteur der Zeitschrift "Banque et Bourse".

Im Zweiten Weltkrieg schloß er sich General de Gaulle an und war von 1943-44 Leiter der Rechtsabteilung im Nationalen Befreiungskomitee, später bei der provisorischen Regierung in Algier. Nach dem Krieg nahm F., der fließend Russisch sprach, an der Seite des französischen Hauptdelegierten Champetier de Ribes als Anklagevertreter an den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen (1945-46) teil.

Von 1946-58 war F. radikalsozialistischer Deputierter des Wahlkreises Jura. Von 1947-70 ist er Bürgermeister von Port-Lesney gewesen und ab 1971 Bürgermeister von Pontarlier.

Von 1949-56 gehörte er in wechselnden Positionen der Regierung an: Staatssekretär der ...